Dienstag, 29. Juli 2014

Wochenrückblick 30/14


Wetter
Sommerwetter, immer noch, eigentlich wunderbar, doch in der Schule kaum mehr auszuhalten - ich weiß immer gar nicht mehr, in welchen Krafttopf ich noch greifen soll, um die Stunden irgendwie durchzuhalten und die müden Schüler zu erreichen bzw. wenigstens nicht gemeinsam einzuschlafen
gemacht
viele Noten eingetragen, Zeugnisbemerkungen verfasst, in Konferenzen gesessen, Entscheidungen getroffen, Zeugnisse ausgedruckt, zwischendurch ein bisschen Unterricht gemacht bzw. es versucht (siehe oben), und dann war da natürlich unser wunderbarer Wandertag; das Nachmittagsprogramm der Kinder auch schon ganz auf Schuljahresende ausgerichtet: ein Sommerfest, zwei Konzerte, ein Schuljahresabschlussschachturnier, Eisessen beim Turnen, Tischtennis und Orchester (je mehr Hobbys, desto mehr Eis am Schuljahresende - der Sohn will mit uns schon gar keines mehr essen :)), endlich nachgeholter Kindergeburtstag der Tochter, mentale und organisatorische Urlaubsvorbereitungen, warme Sommerabende auf der Terrasse
gehört
erstmals das Tochterstreichquartett, und sonst viel youtube-Musik, wenn ich hier am Schreibtisch lauter so Kleinkram wegkruschtele
gelesen
endlich wieder: 1913 fertig, und gleich ein neues angefangen: Ortheil - Das Kind, das nicht fragte
begegnet
bei allen möglichen Festen und Konzerten allen möglichen Freundeseltern der Kinder
gedacht
dass hier schon die Nummer 30/14 steht, dass also das halbe Jahr schon längst vorbei ist, und es sich für mich doch immer noch so anfühlt, als hätte das Jahr gerade erst begonnen und als stünden wir noch vor dem Sommer und der Jahresmitte
gestaunt
wie eine unserer kleinen Fünftklässlerinnen in einem Konflikt in der Klasse plötzlich das Wort ergreift, die Dinge auf den Punkt bringt, Bedürfnisse, Absichten und Verletzungen der verschiedenen Seiten benennt - und uns Lehrerinnen nur mit offenem Mund staunen lässt ob ihrer Klarsichtigkeit - und wie dadurch auch uns das ganze Beziehungsdurcheinander plötzlich klarer wird
gekauft
Akkus, Kabel, Adapter, Ladegeräte, also ein Berg Technik, u.a. für den bevorstehenden Fahrradurlaub, was als Packmenge schon ein wenig erschreckend aussieht (andererseits würde ich mich ohne diesen Internet-Telefon-Navi-Sicherheitsgurt wohl nicht allein mit Kind per Rad ins Ausland trauen ...)
gefreut
vor allem vorgefreut: in einer Woche sind wir schon in Prag!!! sitzen fast schon auf dem Rad!!!
gelacht
über Gags in einem Schultheaterstück - und dann aber zusammengezuckt, weil man sich ob der Hintergründe des Witzes auch leicht verschlucken könnte
geweint
zwei Kollegenverabschiedungen - zwei künftige Pensionäre, mit denen ich gar nicht so sehr zu tun hatte, aber als all die liebevollen Abschiedsprogramme aufgeführt wurden, war mir plötzlich ganz weh, dass ich diesen beiden nun nach den Ferien nie mehr bei uns im Lehrerzimmer begegnen werde, und dann flossen mir ein paar Tränchen
berührt
wie unsere Kindergeburtstagsgäste mit so viel Strahlen durch den Vormittag auf dem Bauernhof gingen, wie sie ihre Nachdenklichkeit hinausfragten und ihre Begeisterung hinaushüpften und am Ende gar nicht mehr weg wollten
Ausblick
durch letzte Schultage hecheln, Abschied für die Ferien - oder für länger - nehmen, Vorbereitungs- und Packliste für den Urlaub abarbeiten
Dankbarkeit
für wenige Momente der Stille inmitten dieses Trubels

Sonntag, 27. Juli 2014

Kindergeburtstag, endlich Zeit zum Nachfeiern


























(Und ich Großstadtkind habe auch mal wieder gemerkt, dass ich eines bin: erstmals im Leben ein brütwarmes Ei in der Hand gehabt, erstmals im Leben auf nem Traktoranhänger gefahren, natürlich nicht gewusst, dass das auf dem vierten Bild ein Schaf ist und was man an Hirschgeweihen ablesen kann, und von all dem Leben auf dem Hof und wie es bei Schweinen riecht:) hatte ich vorher noch weniger Ahnung als die Kinder ...)

Samstag, 26. Juli 2014

Wandelzeiten

"Die emotionale Überwältigung im Kinosaal ruft 1913 die Jugendschützer auf den Plan. Der Pädagoge Adolf Sellmann schreibt im Vorwort seines Buches 'Kino und Schule': 'Die Lehrerschaft ist dazu berufen, auf all die Gefahren, die vom schlechten Kino her drohen, aufmerksam zu machen und unsere Jugend davor zu schützen. Die Schule muss aufklärend wirken, damit man innerhalb und außerhalb ihrer Mauern einsieht, eine wie schlechte geistige Nahrung oft auch heute noch in den Kinos geboten wird. Sie muss für Aufklärung sorgen in der Presse, auf Elternabenden und Konferenzen. Sie muss darauf dringen, dass gesetzliche Maßnahmen und polizeiliche Verordnungen erlassen werden, damit unsere Jugend vor all den verderblichen Einflüssen, die durch das Kino möglich sind, behütet wird.' In Fulda beschließt die deutsche Bischofskonferenz spezielle Richtlinien für den Klerus zum Schutz vor den negativen Auswirkungen des Kino-Besuches. Niemand soll mehr angesichts von Schundschmonzetten weinen! Es wird gefordert, dass Kinder unter sechs Jahren keinen Zutritt zum Kino haben sollen. Außerdem sollten Erwachsene auf moralisch minderwertige Filme verzichten.
Das nennt man einen frommen Wunsch."
(aus Florian Illies: 1913)

Wie mag es sich wohl im Jahre 2115 lesen, etwa in einem Buch "2014", was in heutigen Büchern wie "Digitale Demenz" oder "Wer bin ich, wenn ich online bin" an Zeigefingern und warnenden Stimmen erhoben wird?
(Ich wäre gern Mäuschen in der Zukunft.)

Mittwoch, 23. Juli 2014

Wandertag

frühmorgens ein Rudel vorfreudevoller Kinder auf dem Schulhof antreffen
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in die Morgensonne hinein aus dem Dorf durch den Wald immer höher hinauf auf die Hügel laufen
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den Gesprächen lauschen, in denen die Jungen imposanteste Risikoerlebnisse und die Mädchen erstes zartes Jungsschwärmen austauschen
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 manche Kinder so ganz anders - freier, gelöster, kindlicher - erleben als auf der Schulbank
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die Klasse - wie immer - in Zufallsgruppen auslosen und sich daran erfreuen, wie kameradschaftlich und stimmig es beim Minigolf in jeder einzelnen Gruppe zugeht, auch und gerade mit den Schülern, die anfangs und sehr lange sehr isoliert in der Klasse standen
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einen Kaffee in der Sonne trinken, während die Kinder ebenfalls glücklich vertieft in ihrem Spiel sind
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von der uns begleitenden Mutter gesagt bekommen, wie beeindruckt sie wäre, mit welcher Ruhe und gleichzeitig Bestimmtheit wir mit der Klasse umgingen, und dass ihr nun klar wäre, warum die in diesem Jahr so gut zusammengefunden hätten
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über die beiden Mädchen staunen, die zwei dicke Dosen Muffins gebacken haben, um sie an alle zu verteilen, wobei sie für uns extra eine Sonnenschein- und "5b"-Verzierung gestaltet haben:)
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von der Minigolf-Pächterin gesagt bekommen, dass das ja die tollste Klasse seit langem sei, die sie erlebe
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auf dem Rückweg ins Dorf von hinten auf die Gruppe schauen, die sich durch den Wald schlängelt, und einfach nur "hach" denken dürfen
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sie im Halbkreis noch einmal auf dem Schulhof versammeln, ihnen einen schönen Nachmittag wünschen, und zusehen, dass sie gar nicht auseinandergehen wollen
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nachmittags in die Konferenzen gehen und fühlen, dass ein solcher gemeinsam gewanderter Tag der allerschönste Lohn für ein Jahr Arbeit ist
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wieder mal feststellen, dass die beste Mitklassenlehrerin der Welt wirklich die Beste ist
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einfach nur "danke" denken

Montag, 21. Juli 2014

Wochenrückblick 29/14

(Der Sonntag und ich, wir finden in diesem Schuljahr nicht mehr zueinander. Er läuft meist über bis zwei Uhr morgens. Dafür schenkt die Woche dann montags nachmittags und donnerstags vormittags einen kleinen Sonntag zwischendurch, stundenplanbedingt. Noch anderthalb Wochen. Dann sechs Wochen lang Sonntage:))
Wetter
Sommer vom Feinsten - auch oder gerade in unseren Klassenzimmern, laue Sommerabende mit wenig Wind - perfektes Korrigierambiente auf der Terrasse
gemacht
gearbeitet, was sonst: korrigiert, Beginn des Konferenzmarathons, Samstagssitzung, 120 Zeugnisnoten fertiggemacht ...
was sonst? - einmal Läuse bitte-danke, mir drohte schon langweilig zu werden in diesen Zeiten, da kommen zwei Kinder, die plötzlich vormittags zu Hause sind, dann mal eben schnell zum Arzt zu fahren sind und deren Köpfe unter die Goldgeist-Haube gesteckt werden müssen, bevor eine Million Kuscheltiere saunieren gehen und 37 Waschmaschinen starten, woraufhin der Trockner die Grätsche macht (jetzt kann ich auch Kondensatorreinigung) - wie begann ich doch den Satz? ach ja, jetzt weiß ich wieder, wie ichs formulieren wollte: gerade recht, gerade recht kamen die;
der Rest der Woche war dann ebenfalls diesen (wieder lausfreien) Goldkindern mit ihren 15 Musikterminen gewidmet: man hatte sich verschworen und unser Familienlogistiksystem auf eine echte Bewährungsprobe gestellt, indem alle - wirklich ALLE! - Abschlusskonzerte und Vorspiele und zugehörige Haupt- und Generalproben in genau diese eine Woche fielen;
dazu noch ein Dorfevent: einer der in Brasilien nicht ganz unwichtigen Agierthabenden wurde mit Pomp und vom Fernsehen angeleiteten Geschrei empfangen - das Tochterkind hatte, als mir spontan ein "ach nee, da gehen wir nicht hin" entfuhr, solche Kullertränen in den Augen, dass wir dann eben doch hingingen - die Kinder fanden es aber langweilig (ich ja sowieso) und sind nun vielleicht von solcherart Jubelei geheilt;
Päuschen? ja - eine Klavierstunde, die mir der Himmel (in Gestalt unserer Klavierlehrerin) schenkte, eine geschwänzte halbe Chorprobe, stattdessen mit den Kollegen noch ein wenig Konferenzausklang betrunken, und ein Samstagabend im Waldgasthaus oben auf dem Berg mit Blick auf den Fluss
gehört
vielvielviel Musik der Kinder - die ist die Kutschiererei eben doch wert
gelesen
nix, jedenfalls nicht in irgendeinem Buch; die Zeit hat ja kaum zum Schlafen gereicht
begegnet
den mitmusizierenden Kindern und deren Eltern, manche sind Freunde - das ist immer noch so eine kleine Nebenfreude bei diesen Konzerten
gedacht
wie erschöpfend es ist, für so vieles allein verantwortlich zu sein, immer die Initiative aus sich selbst heraus bringen zu müssen, nicht mal einfach gesagt bekommen, was jetzt zu tun ist - dann wären solche Marathonwochen irgendwie leichter (stelle ich mir jedenfalls vor)
gefühlt
erschöpft und müde, und erfüllt und glücklich
gestaunt
dass man nach fünf Eis nicht platzt:)
gekauft
eine Bahnfahrkarte nach Prag nebst zugehöriger Fahrradkarte - von dort wird es in ziemlich genau zwei Wochen losgehen - juchz:)
gefreut
wie sich im Gespräch mit einem Schüler plötzlich ein Tor auftat und dieser nach monatelangem verschlossenem Schweigen plötzlich sein Herz ausschüttete und gar nicht mehr damit aufhören wollte - das hilft uns nun endlich, ihm in seiner Situation zu helfen
geärgert
ich weiß nicht mehr - ich habe im Moment keine Kapazitäten zum Ärgern :)
gelacht
als mir vor lauter Fahrigkeit eines Abends der Teller fast vom Tisch und als ich ihn auffangen will wirbelnd und rotierend über denselben fliegt, während all sein Ebennochdraufgelegenes ... naja, die Waschmaschinen waren ja eh am Laufen ... als also dieser wilde Akt alle schon zum Lachen bringt, setzt der Sohn noch eins drauf: "Mama, Du lernst dazu. Das war ja fast schon eine [NamedesSohnes]iade:))"
berührt
erstmals den Sohn mit seiner Wunschmusizierfreundin - ich schrieb schonmal davon - im Konzert zu hören: sie hatten kaum je zusammen geprobt und waren so sehr Eins, so sehr stimmig, so überwältigend musikseelenverwandt, dass ich jetzt das große Wort "Fügung" nicht scheue, allen im Saal raubte es den Atem - einschließlich den Kindern selbst, die im Beifall nur noch selig vor sich hinlächelten (und abends beim Schlafengehen gestand er mir, wie "cool" er es fand, als die Leute so losgetrampelt haben :))
Ausblick
lokal: noch bis 23.30 wachbleiben - dann erst kommen die von den Schulorchestertagen zurück und sind natürlich an der Schule abzuholen (man reiche mir Streichhölzer);
etwas globaler: letzte volle Schulwoche, drei Konferenztage, ein Wandertag, ein Sommerfest, dann doch noch zwei Tochterkonzerte (oh, ich irrte also vorhin), ein nachgeholter Kindergeburtstag, und dann - tata - ein freier Sonntag!
Dankbarkeit
dass ich in all den gefüllten und übervoll gefüllten Tagen doch nicht aufhöre zu vertrauen, dass dies - genau so, genau mit diesen manchmal schier nicht zu bewältigenden Bergen - doch mein Leben, mein Weg ist, und dass mein zarter Faden ins Innere hinein im Moment nur unsichtbar, nicht aber verloren sein wird

Freitag, 18. Juli 2014

Blitzlicht

Immer nach zehn korrigierten Arbeiten ein Eis.
[Könnte bitte jemand für Nachschub in meinem Kühlschrank sorgen?]
Und draußen vor dem Fenster zieht der Sommer vorbei ...

Montag, 14. Juli 2014

Wochenrückblick 28/14


Wetter
viel Regen Anfang und Mitte der Woche, ein paar Stunden Zwischensonne, und am Sonntag wieder Regen, immerhin so warm, dass man ihn Sommerregen nennen kann
gemacht
die üblichen Alltagswege und -aufgaben, einen Wandertag wegen Regens abgesagt, erstmals im Leben ein Sanitätshaus aufgesucht (der Preis einer solch simplen (?) Lagerungsschiene wirft einen ja erstmal um, die lindernde Wirkung allerdings ist auch frappierend - gestern erstmals seit Monaten wieder schmerzfrei aufgetreten - yeah - aber warum habe ich alte Skeptikerin mir das Ding dann nicht viel eher geholt?), einen mürrischen Sohn in ein Schulzeltlager geschickt und einen glücklichen, müden, geräucherten:) zurückbekommen, ein Straßenfest im Nachbarort besucht, dabei mich am Auftritt der Tochter mit ein paar anderen Cellomädchen erfreut, hier gewesen, und am Sonntag Abend dann doch mal mit den Kindern Fußball geschaut, weil sie sich das so wünschten
gehört
das hier - was die große Idol-Freundin vor zwei Jahren gespielt hat, übt die Tochter seit dieser Woche mit Inbrunst, Stolz und in immer noch wachsender Verehrung für eben diese ältere Freundin
gelesen
immer noch "2013", April bis August, es fasziniert mich mehr und mehr
begegnet
ach, so vielen plötzlichen schweren Lasten, alle auf einmal schlagen sie im Freundes- und Bekanntenkreis ein - Gewalt, Trennung, Depression, Krebs, Sterben, Gestorbensein ... (ich glaube es selbst nicht, wenn ich die Gespräche dieser Woche durch meine Erinnerung ziehen lasse, das war mehr als jede filmische Dichte)
gedacht
viel nachgedacht - über das Leben (das klingt so groß, vielleicht, ist ausgelöst von all dem, was hier ringsum passiert)
gefühlt
müde, demütig, erschöpft, dankbar
gestaunt
wie wichtig meinen Kindern der gestrige Sieg war - also war ich dann schnell mal lieber auch für "uns" (hat ja geholfen;-)), damit ich nicht nachts noch Tränen trösten muss
gekauft
noch ein paar Rad-Landkarten und damit eine große Menge Vorfreude, ein Rilke-Bändchen, stapelweise Schulmaterialien, eine Waschtasche (oder wie heißt sowas heutzutage?)
gefreut
ein paar Nachmittage komplett arbeitsfrei zu haben und daher mal nach Hause zu kommen und mich voll und ganz dem Familienleben (also dem, was davon noch übrig ist) widmen zu dürfen, und dass mir bei der Explore-Science auf einer Physik-Show passgenau für meine letzten Stunden des Schuljahres eine Reihe gut realisierbarer Experimente präsentiert wurden, so dass ich schon währenddessen in Stichpunkten meine Stundenplanung fertigbekam:) - das schenkt dann wieder so einen Familiennachmittag
geärgert
über den Abischerz, so unkreativ wie noch nie - der Programmteil fiel gänzlich aus (die Schüler waren enttäuscht, und wir Lehrer hatten nicht mal Unterrichtsmaterial für diese Stunden mit), einzig verbarrikadierte Schule und Bewerfen fand statt, originellerweise mit Mehl - bei Regen (ich vermute, dass jetzt ca. 500 Mütter so wie ich das Wochenende mit Jacken- und Ranzenreinigungsversuchen verbracht haben)
gelacht
der Sohn imitiert Otto und triggert damit meine Jugendliebe zu diesen Witzen
geweint
... all diese Begegnungen ...
berührt
ein altes, wirklich uraltes Ehepaar vor mir im Sanitätshaus - ich wollte schon ungeduldig werden, weil sie so am Erzählen waren, in aller Seelenruhe der Welt, und ich natürlich alltagseilig füßescharrend hinter ihnen stand, aber dann habe ich zugehört, dieser Lebensweisheit, diesem Leben im Moment, dieser verströmten Ruhe, diesem Seelenfrieden ...
Ausblick
letzte Klassenarbeit, also letzte Korrektur, letzte Noten, und überhaupt: das Liegen in den letzten Zügen des Schuljahres
Dankbarkeit
für mein "ganz normales", im Moment schicksalsschlagfreies Leben in Frieden

Freitag, 11. Juli 2014

soeben gesungen





... für all die Schockstarre, die Wut, die Ängste, die Verzweiflung, die Tränen, die Trauer ...
... denen ich in diesen Tagen begegnet bin und begegne ...
... in Gedanken bei Euch ...

Dienstag, 8. Juli 2014

Wochenrückblick 27/14


Wetter
eine Sommerwoche mit (gemäßigten) Warmtemperaturen, in denen ich gern mehr draußen gewesen wäre als es die Arbeit zugelassen hat; am Wochenende wunderbare Terassen-Abende - bis zum Gewittersturm am Sonntag
gemacht
viel Kinder-hin-und-her-Gefahre (die kleinen Nachteile des Wohnens auf dem Dorf); weniger gearbeitet als in den vergangenen Wochen, aber vor lauter Erschöpfung konnte ich mich kaum noch konzentriert dransetzen und daher zog es sich abends oft genauso lang hin - Sommerferienreife total!; einen Kollegiumsausflug zu einem benachbarten Kloster, mit Bollerwagen-Wanderung in bester Stimmung (bloß leider arg verkürzt ohne gemütlichen Abend durch das blöde Fußball, zu dem alle dann wegströmten)
gehört
eine Probe des Sohnes mit seiner Wunschmusizierpartnerin, bei der einem das Herz aufging; bunte Klänge am Tag der offenen Tür in der Musikschule; Kindergestreite (und ich übe mich darin, in meinem Zimmer zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass sie Wege finden, dies selbst zu klären)
gelesen
Florian Illies: 1913 - obwohl ich mich innerlich erst sträubte gegen ein Buch mit so vielen Informationen zwischen (und in) den Zeilen, fesselt es mich jetzt doch, und ich bin schon bei April angekommen
begegnet
auf dem Kollegiumsausflug vielen Elternzeitkolleginnen und ihren kleinen jungen Menschen (eines war erst drei Wochen alt!), nahe Gespräche auf der Wanderung; lieben Freunden am Freitagabend
gedacht
dass derzeit so viele meiner Tage nur aus Funktionieren im Rädchenwerk unzähliger eng verzahnter Abläufe bestehen - und ob mir wohl die Rolle, die ich darin habe, schon so verinnerlicht ist, dass ich sie gar nicht mehr wahrnehme, geschweige denn es mich herausdrängt? - und wie wohl kleine Schritte aussehen könnten, die vom bloßen Funktionieren wegführen?
gefühlt
von Schweigen erfasst, die leisen Stimmen im Innern verstummt, die mitschwingenden Ohren betäubt vom raumgreifenden einnebelnden Alltag
gestaunt
wie wir hier immer wieder durch (vor)pubertäre Emotionsentladungen (und meine noch nicht ausreichend gelassene Reaktion) aufeinandercrashen, dann aber doch immer wieder nach kurzer Zeit zusammenfinden, was sich im Moment zwar anstrengend, aber stimmig anfühlt
gekauft
Radwanderkarten für den Sommer, und fast schon eine Bahnfahrkarte dazu - hach!; einen Fußball für die Kinder (nein, wir hatten keinen in unserem Haushalt - er war sehnlichst gewünscht und wird derzeit zum Nachspielen von Schlüsselszenen des Vortages ausgiebig benutzt: ich brauche nur zuzuschauen, dann bin ich bestens informiert und kann bei meinen Schülern mit profundem WM-Wissen punkten:))
gefreut
die Tochter mit Freundinnen ganz gelöst spielen zu sehen, voll sprühender Fantasie, sehr im Einklang mit den Mädchen und sich und der Welt
geärgert
dass ich irgendwie auch mal einen freien Sonntag haben möchte, so wie der Sonntag für die meisten Menschen eben ist, ohne den Montag im Nacken, der vorbereitet werden will --- und dass ich mich in diese Situation so schwer hineinfinde, obwohl ich sie seit Jahren nicht anders kenne
gelacht
zugegeben: wenig - wir sind alle erschöpft und matt und ferienlechzend, hängen in den Seilen, prallen öfter aufeinander ...
geweint
über die Geschichte des Sohnes einer Freundesfamilie, von der ich erfuhr - die treibt mir die Tränen in die Augen
berührt
als ich die erste Chorprobe im Elias singe, erklingt die langvertraute Musik plötzlich so neu, steht durch "meine" Stimme, die ich nie vernommen hatte, eine neugeschaute Klangwelt vor mir - und mir wird ganz warm und ganz leicht, weil mir dieser Moment eine Ahnung mitbringt von Verwandlung, wenn man nur mitten hineingeht ...
Ausblick
ein paar Ausflüge in den Kinderschulen stehen an, bzw. standen an, denn einiges wird wohl wegen des vom Himmel schüttenden Wassers leider in ebendieses fallen; letzte Unterrichtsplanungen, eine letzte Klassenarbeit zu erstellen, letzte Elterngespräche vereinbaren, und erste Noten fertigmachen
Dankbarkeit
für ein paar Sekunden plötzlichen In-mir-Seins, als ich meinen eingetrockneten Füller für Worte, die sich nicht vertreiben ließen, auf die Tagebuchseiten setzte